Treffen HOG Groß-Jetscha 2003

 

„Schoweleit sin mer“ hieß es wieder am 27.09.03 in der Altrheinhalle in Rastatt-Plittersdorf. Genauer gesagt waren es „Grosjetscher“ Gebürtige wie Angeheiratete, die einen gemütlichen und interessanten Samstag in mehr oder weniger vertrauter Gesellschaft genossen. Unter diese Gesellschaft mischten sich auch manch andere vielleicht in Spekulation auf das reichhaltige Kuchenbuffet, vielleicht auf der Suche nach lange entbehrten alten Freunden.

Über 300 verkaufte Eintrittskarten spiegeln deutlich die Begeisterung, welche die Treffen der HOG immer wieder hervorrufen. Schon lange waren nicht mehr so viele Großjetschaer auf einem Fleck anzutreffen, ließ man verlautbaren.

Auch diesmal erwies sich die Plittersdorfer Halle mit ihrem bewährten Bewirtungs-Team als sehr geeignet, wie der lobenswert reibungslose Ablauf des Tages bewies.

Der rege Gedanken und Geschichtenaustausch über die langen Tischreihen hinweg schuf eine Atmosphäre, zu deren Lebendigkeit am späteren Nachmittag die Rastatter Kindertanzgruppe einiges beitrug.

Das abwechslungsreiche Programm wurde von einem sehenswerten Aufmarsch eingeleitet. Dessen Gestaltung lag auch in den Händen einiger enagierter Großjetschaer Eltern, die ihre Kinder nach zeitaufwendiger, detailgetreuer Arbeit in Tracht mit einmarschieren ließen, so dass man sich an kleine Trachtenpuppen erinnert fühlte. Die Singener Tanzgruppe unter der Leitung von Hilde Redl führte das von den „Kleinen“ Begonnene fort, ließ bei tradionellen Polkas Erinnerungen aufleben oder überraschte mit neueren Kreationen. Der Abend wurde abgerundet mit Musik und Tanz, verantwortlich dafür in fast schon alter Tradition, das Duo Paloma, diesmal mit tatkräftiger Unterstützung von ehemalig lokal bekannten Musikern, die sich schon in Großjetscha einen Namen gemacht hatten.

Ein gelungener Tag, wie auch die zahlreich erschienene „Jugend“ fand, deren Anwesenheit einen frischen Wind einbrachte. Zwar kennt sich diese Generation, die großteils noch im Banat geboren wurde aber hier aufgewachsen ist, untereinander nicht mehr so gut wie deren Eltern, fehlt ihnen doch die Verbundenheit die entsteht wenn man zusammen aufwächst. Dennoch weiß man einfach, wer die „Gassebuwe“ sind und man hat auch immer das ein oder andere Wort zu wechseln, wenn man sich trifft.

Genau das ist doch der Sinn und Zweck unserer Treffen – die alte Verbundenheit zu erneuern und vielleicht eine neue zu schaffen, die auch die nächste Generation nicht vergessen lässt wo sie herkommt.

Der rege Zulauf zeigt deutlich, dass dieses Ziel immerhin teilweise erreicht wird. Die Gewissheit, zu einer starken Gemeinschaft zu gehören, die einen nicht vergisst, auch wenn man sich jahrelang nicht sieht ist für jeden zumindest so wichtig, dass einige sehr lange Anfahrtswege in Kauf nehmen um wieder einmal in einer großen Halle einen Mittag lang vertraute Gesichter zu sehen.

Kein Wunder also, dass die Organisatoren das Großjetschaer Treffen 2003 als Erfolg auf der ganzen Linie verbuchen können und darin bestärkt wurden, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein soll.

 

Gudrun Neidenbach